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Bahnsteige in einem Bahnhof bei Regen

Erkner – Seddin

Zur Herstellung der Interoperabilität zwischen den EU-Ländern wird die Strecke zwischen Erkner und Seddin mit ETCS ausgerüstet. Damit wird der ETCS-Ausrüstungsbereich des Nachbarprojekts „Grenzanschluss Polen – Frankfurt/Oder – Erkner“ bis zum Rangierbahnhof Seddin verlängert, um dem Güterverkehr einen lückenlosen ETCS-Betrieb bis zum Zielbahnhof zu ermöglichen.

Projektdauer

Beginn
2019
Ende
2035

Streckendaten

Strecke von Erkner
Strecke bis Seddin
Auszurüstende Streckenkilometer 91 km
Streckennummer(n) Umfasst 27 Streckennummern

Geplante Maßnahmen

ETCS Level 2 mit Signalen
Stellwerk(e) 19 Stellwerke
Ausrüstungsumfang
  • 3 RBC
  • ca. 670 Balisen
  • ca. 80 ETCS-Halt-Tafeln
  • ca. 15 ETCS-Blockkennzeichen
  • Weitere detaillierte Angaben zu den Ausrüstungsumfängen folgen aufgrund der frühen Planungsphase zu einem späteren Zeitpunkt.
Geplante Geschwindigkeit 120 - 160 km/h

Kontakt

DSD-Ost

Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail

Disclaimer

Die angezeigten Termine stellen rechtlich unverbindliche Prognosen nach dem aktuellen Sachstand dar. Die Prognosen sollen in keiner Weise einen, wie auch immer gearteten, Rechtsanspruch begründen, wonach bis zu dem genannten Termin eine Fertigstellung erfolgt und eine Nutzung ermöglicht wird. Aus diesen Gründen sollen die Angaben auch nicht herangezogen werden, um unternehmerische Entscheidungen, z. B., aber nicht abschließend, in Bezug auf die Fahrzeugausrüstung oder die Kompatibilität zwischen den Fahrzeugen und der Infrastruktur, zu treffen oder vorzubereiten. Bei Fragen, insbesondere zum technischen Netzzugang oder zum Erhalt verbindlicher Auskünfte, bitten wir Sie, sich an Ihre:n Kundenberater:in zu wenden.

Die Infrastrukturprojekte befinden sich überwiegend noch in Planungsphasen, sodass die auf diesen Seiten aufgeführten Informationen den aktuellen Planungsständen entsprechen und regelmäßig aktualisiert werden.

Mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf eine einheitliche Technologie zur Herstellung der länderübergreifenden Kompatibilität zwischen Strecke und Fahrzeug geeinigt. ETCS ermöglicht die Interoperabilität im europäischen Schienengüterverkehr, weshalb die Züge zukünftig von der deutsch-polnischen Grenze bis zum Rangierbahnhof Seddin durchgängig im ETCS-Betrieb fahren können sollen.

In Seddin befindet sich einer der wichtigsten Rangierbahnhöfe der DB InfraGO AG, der zudem zu den neun großen Zugbildungsanlagen der DB Cargo AG in Deutschland zählt. Hier wird der gesamte Einzelwagenverkehr für die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg abgewickelt. Von Seddin aus führen wichtige Güterverkehrskorridore zu großen deutschen Rangierbahnhöfen in Maschen, Seelze oder Leipzig und nach Tschechien und Polen.

Um die angestrebte durchgängige ETCS-Ausrüstung zu erreichen, wird der Ausrüstungsbereich des Projekts Grenzübergang Polen – Frankfurt/Oder – Erkner von Erkner bis nach Seddin verlängert. Dieser Streckenabschnitt verläuft über den südlichen Berliner Außenring und ist damit Teil einer der wichtigsten Achsen des europäischen Transitverkehrs. Über den Berliner Außenring führen die Korridore der transeuropäischen Netze (TEN-Korridore) North Sea – Baltic, Scandinavian – Mediterranean und Rhine – Danube, die Nordeuropa mit Südosteuropa verbinden. Als Teil der TEN-Korridore gehört das Projekt dem European Deployment Plan (EDP) an und ist ein Projekt der Digitalen Schiene Deutschland. In Verbindung mit dem Parallelprojekt Lückenschluss Berliner Außenring wird der durchgängige ETCS-Betrieb auf dem gesamten Außenring ermöglicht.

Die Strecke soll nach der Umsetzung der Maßnahme weiterhin von Fahrzeugen ohne ETCS-Ausrüstung befahren werden können. Daher wird ETCS Level 2 mit Signalen (ETCS L2mS) eingerichtet, während das Punktförmige Zugbeeinflussungssystem (PZB) in Betrieb bleibt. Vor der ETCS-Ausrüstung müssen die Stellwerke so umgebaut werden, dass sie die technischen Anforderungen für die ETCS-Ausrüstung erfüllen. Ausschließlich moderne Stellwerkstechnik gewährleistet die nötigen Schnittstellen für die ETCS-Kompatibilität, weshalb ein Teil der Bestandsstellwerke umgerüstet werden muss.

In Schönefeld steht das letzte in Betrieb befindliche Relaisstellwerk (RSTW) auf dem südlichen Berliner Außenring. Dieses wird mit dem Neubau eines abgesetztes ESTW (ESTW-A) außer Betrieb genommen. Das neue Stellwerk der Generation Simis D des Herstellers Siemens entsteht direkt neben dem RSTW. Im Rahmen dieses Vorhabens erfolgt außerdem eine Steigerung der Streckenkapazität im Schienengüterverkehr durch den Wiederaufbau eines sechsten Bahnhofsgleises in Schönefeld (Neubau Gleis 5). Dafür müssen die Bahnsteigkante am Gleis 5 und die Überleitverbindung zur S-Bahn im Bahnhof Schönefeld angepasst werden. Das ESTW-A soll schließlich in die ESTW-Unterzentrale (ESTW-UZ) Selchow eingebunden werden.

Die Steuerbereiche der ESTW-UZ Selchow (dazu gehört das ESTW-A Glasower Damm) und Erkner (dazu gehört das ESTW-A Köpenick) entsprechen als Typ Simis D bereits einer Stellwerksgeneration, die ETCS-fähig ist. Dagegen müssen alle ESTW der Steuerbereiche der ESTW-UZ Grünauer Kreuz, Genshagener Heide und Michendorf durch neue Stellwerke ersetzt werden, da die Stellwerke des Typs Simis C nicht ETCS-fähig sind.

In diesem Zusammenhang müssen auch bestehende ESTW-A außerhalb des ETCS-Ausrüstungsbereichs, welche in die betroffenen ESTW-UZ eingebunden sind, erneuert werden. Das ist darauf zurückzuführen, dass diese ESTW-A des Typs Simis C nicht mit den neuen Stellwerken kompatibel sein werden. Daher werden in den Steuerbereichen der drei ESTW-UZ insgesamt neun neue ESTW-A errichtet. Im Rangierbahnhof Seddin hingegen sind aktuell noch mehrere RSTW im Einsatz. Diese sollen durch ein neues Stellwerk abgelöst werden, womit die Stellbereiche aller RSTW in Zukunft zusammengeführt werden.

Im Anschluss kann die Ausrüstung der Strecke mit ETCS erfolgen. Dafür werden Eurobalisen in regelmäßigen Abständen auf den Schwellen befestigt. Des Weiteren sind für die Strecke Erkner – Seddin drei ETCS-Streckenzentralen (Radio Block Center: RBC) geplant. Diese müssen über neue Schnittstellen an die Stellwerke angeschlossen werden. An den bestehenden Signalschirmen müssen ETCS-Halt-Tafeln angebracht werden, welche im ETCS-Betrieb die herkömmlichen Signale ersetzen.

An Abzweigstellen müssen ETCS-Ein- und Ausstiege eingerichtet werden, sofern die benachbarten Strecken nicht bereits mit ETCS ausgerüstet sind. In Seddin soll der ETCS-Betrieb bis in die Einfahrgruppe des Rangierbahnhofs gewährleistet werden, wo dann ohne Zugsicherung rangiert wird. Daher muss hier ebenfalls ein ETCS-Ein- und Ausstieg ermöglicht werden. Die ETCS-Ausrüstung soll in mehreren Stufen in Betrieb genommen werden, sodass die Einschränkung des Bahnbetriebs auf das Mindeste reduziert werden kann. Durch die Abstimmung des Zeitplans für die ETCS-Ausrüstung mit dem Zeitplan für die Fertigstellung der Stellwerke kann eine Bündelung der notwendigen Streckensperrungen ermöglicht werden. Der letzte ETCS-Abschnitt wird schließlich im Jahr 2035 in Betrieb gehen, nachdem die ersten ETCS-Abschnitte bereits ab dem Jahr 2030 fertiggestellt werden.

An Verbindungsstellen zu kreuzenden Strecken mit ETCS-Ausrüstung werden bestehende ETCS-Ein- und -Ausstiege aufgelöst, um einen lückenlosen ETCS-Betrieb zu gewährleisten. Außerdem erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit korrespondierenden ETCS-Maßnahmen, die zeitgleich umgesetzt werden. Zu folgenden Projekten bestehen entsprechende Abhängigkeiten:

Bauende Bahn

Dies ist ein Projekt der Deutschen Bahn. Wir bauen. Damit die Menschen wieder auf uns bauen können. Mehr Informationen zur Bauenden Bahn gibt’s hier