Infrastrukturprojekte
Das Fundament der Digitalen Schiene Deutschland wird mit der grundlegenden Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur gelegt: Durch den bundesweiten Rollout des Zugbeeinflussungssystems European Train Control System (ETCS) sowie der Digitalen Stellwerke (DSTW) werden die Weichen für die Zukunft des deutschen Schienennetzes gestellt. Beide Technologien sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Digitalisierung der Schiene und werden dazu beitragen, dass der Bahnverkehr in Deutschland auch in Zukunft auf höchstem Niveau stattfinden kann.
Das Projektportfolio der Digitalen Schiene Deutschland beinhaltet die Planung und Realisierung von derzeit rund 50 DB-Konzernprojekten, in denen die Technologien ETCS und/oder DSTW als Kernsysteme der Digitalen Leit- und Sicherungstechnik (DLST) realisiert werden. Zusammen mit dem Starterpaket sowie dem Schnellläuferprogramm umfasst das Portfolio eine Vielfalt an Infrastrukturprojekten – vom 3 km langen Grenzübergangsprojekt bis hin zum deutschlandweiten Korridor.
Projektübersicht:
- Grenzübergänge, wie z. B. Passau – Österreich oder Aachen – Belgien,
- Lückenschlüsse, wie z. B. Leipzig – Riesa oder Limburgerhof – Ludwigshafen,
- Eisenbahnknoten, wie z. B. Knoten Basel oder Knoten Ingolstadt,
- Korridore, wie z. B. Korridor Rhine-Alpine oder Korridor Scandinavian–Mediterranean (ScanMed),
- sonstige größere Projekte, wie z. B. die Schnellfahrstrecke Köln – Rhein/Main oder das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8.3 (VDE 8.3, Berlin – Leipzig),
- sonstige kleinere Projekte, wie z. B. Rommerskirchen – Köln-Ehrenfeld oder Dresden – Coswig.
Die folgende Abbildung veranschaulicht das aktuelle ETCS-Projektportfolio der Digitalen Schiene Deutschland. Dieses umfasst rund 30 % der Strecken des Gesamtnetzes der DB InfraGO AG und 22 umzurüstende Netzbezirke.
Der Ausbau schreitet in Deutschland zunehmend voran: Mit dem Stand 2023 sind bereits über 500 Streckenkilometer mit ETCS ausgerüstet. Hier sind bspw. das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8.2 (VDE 8.2, Erfurt – Halle/Leipzig), die Strecke Wendlingen – Ulm oder die Grenzbetriebsstrecken zur Schweiz im Raum Konstanz und Singen zu nennen. Auch zwei DSTW in Annaberg-Buchholz und in Warnemünde sind bereits in Betrieb. Im Rahmen des Schnellläuferprogramms werden weitere DSTW folgen, die innerhalb kürzester Zeit in enger Zusammenarbeit mit der Industrie realisiert werden.
Die großflächige Ausrüstung mit ETCS- und DSTW-Technologie beginnt mit dem Starterpaket: Dieses beinhaltet die Projekte Korridor ScanMed, die Schnellfahrstrecke Köln – Rhein/Main und den Digitalen Knoten Stuttgart.
Insgesamt sind die Infrastrukturprojekte der Technologien ETCS und DSTW von großer Bedeutung für die Zukunft des Schienenverkehrs in Deutschland. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Projekte wird dazu beitragen, die Bahninfrastruktur und damit den Schienenverkehr moderner, zuverlässiger, effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten und den Anforderungen einer sich schnell verändernden Welt gerecht zu werden.
