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Zweigleisige Bahnstrecke mit Oberleitung. Auf dem rechten Gleis schwebt ein rot transparent leuchtendes Hashtag. Zweigleisige Bahnstrecke mit Oberleitung. Auf dem rechten Gleis schwebt ein rot transparent leuchtendes Hashtag.

Schnellläuferprogramm

Mehr Zuverlässigkeit und weniger Instandhaltung durch moderne Signal-, Stellwerks- und Bahnübergangstechnik. Erste Inbetriebnahme bereits rund 1,5 Jahre nach Projektbeginn in 2022. Sammlung von Erkenntnissen für den Rollout der DSD. Das ist das Schnellläuferprogramm.

Schnellläuferprogramm (SLP)

Das Schnellläuferprogramm (SLP) ist auf Initiative des Bundes, der Bahnindustrie und der Deutschen Bahn (DB) gestartet worden. Es ist ein Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie, um Beschäftigungen zu sichern und die Industrie zu stärken. Der Bund stellt hierfür zusätzliche Mittel in Höhe von 500 Mio. EUR für die Jahre 2020 - 2022 zur Verfügung, 100 Mio. EUR davon bereits im Jahr 2020. Diese Mittel werden im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäische Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) bereitgestellt. Innerhalb kürzester Zeit wird in insgesamt 7 Projekten die vorhandene Signal-, Stellwerks- und Bahnübergangstechnik durch moderne und digitale Stellwerkselemente ersetzt. Normalerweise werden für vergleichbare Vorhaben wesentlich längere Zeiträume benötigt. Um die deutliche Beschleunigung der Projektabwicklung zu ermöglichen, werden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie Prozesse verbessert und Standards etabliert. Dies ist ein wichtiger Baustein für die Digitalisierung des Schienennetzes im Rahmen der Digitale Schiene Deutschland (DSD).

 

Den Start bildet die am 02. September 2020 zwischen den oben genannten Parteien gezeichnete Vereinbarung zur beschleunigten Ausrüstung des Schienennetzes mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik (DLST) im DSD-Rollout. Mehrere Jahre vorzeitig als ursprünglich geplant profitiert Deutschland somit von einem digitalen und zukunftsweisenden Schienennetz. Dieses ermöglicht das Erreichen verkehrs- und klimapolitischer Ziele und stärkt den Standort Deutschland. 

 

Doch ambitionierte Ziele erfordern neue Vorgehensweisen mit hohen Effizienzen und kurzen Realisierungszeiten, die im Schnellläuferprogramm ausgearbeitet und erprobt werden. Schlanke Prozesse und neue Standards bilden im Wesentlichen das Fundament der Beschleunigung. Im Ergebnis werden wertvolle Erkenntnisse für den DSD-Rollout gesammelt. Das Vorgehen ist einzigartig.

Ein Mann steht auf einer Dachterrasse. Im Hintergrund ist ein Kran zu sehen. Ein Mann steht auf einer Dachterrasse. Im Hintergrund ist ein Kran zu sehen.
Frank Gülicher (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

„Mit dem Schnellläuferprogramm verfolgen der Bund, die Bahnindustrie und die DB im Wesentlichen zwei Ziele: Zum einen die konjunkturell wirkende Beschäftigungssicherung in der Industrie und deren Stärkung. Zum anderen die Sammlung wertvoller Erkenntnisse für den Rollout der Digitalen Schiene Deutschland.“

 

Frank Gülicher, Beauftragter der DB AG für BIM Infrastruktur und Leiter DSD Projektportfolio (DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Projekte des SLP

Um den kurzfristigen Start des SLP und die hohe Geschwindigkeit realisieren zu können, wurden die insgesamt sieben Projekte nach den Parametern einer vergleichsweisen geringen Komplexität und einer geringen Beeinflussung auf den laufenden Betrieb sowie auf andere Bauvorhaben ausgewählt. Die Unterteilung der Projekte erfolgt in zwei Cluster: So werden die vier Projekte des Clusters 1 von den auf dem deutschen Markt etablierten Signaltechnik-Herstellern verantwortet. In diesen Projekten werden Elektronische Stellwerke (ESTW) mit digitalen Stellwerkselementen und standardisierten Schnittstellen gebaut.

 

Die drei Projekte des Clusters 2 werden von noch nicht auf dem deutschen Markt etablierten Signaltechnik-Herstellern verantwortet. Diese Hersteller erhalten im Rahmen des Schnellläuferprogramms die Möglichkeit digitale Stellwerkstechnik gemäß den Vorgaben der DB umzusetzen und zur Zulassung zu bringen. So soll eine Markterweiterung durch den Eintritt neuer Signalbaufirmen erzielt werden, um für den DSD-Rollout auf eine höhere Kapazität und ein breiteres Know-how zurückgreifen zu können. In den Cluster 2-Projekten werden Digitale Stellwerke (DSTW) gebaut. Dazu erfolgen im ersten Schritt ab dem Jahr 2021 Entwicklungsleistungen, so dass ab dem Jahr 2022 die ersten Bauarbeiten folgen können. Die Inbetriebnahmen sind nach dem aktuellen Planungsstand im Jahr 2025 vorgesehen.

 

Neben der Modernisierung der Stellwerkstechnik werden in allen sieben Projekten rund 1.600 km Kabel verlegt, um die 1.000 Signale, ca. 350 Weichenantriebe, rund 190 Bahnübergänge und ca. 16 Signalausleger erneuert.

 

Technisch gesehen handelt es sich um einen sogenannten 1:1-Ersatz der bisherigen Signal-, Stellwerks- und Bahnübergangstechnik durch neue und moderne Stellwerkselemente, die aufwärtskompatibel zu späteren DSD-Zielbild sein werden. Dabei werden die nachfolgenden definierten und standardisierten Schnittstellen herstellerunabhängig realisiert: SCI-LX (Stellwerk – Bahnübergang), SCI-ILS (Stellwerk – Stellwerk), SCI-CC (Stellwerk – Bediensystem) und SCI-RBC (Stellwerk – Radio Block Center). Mithilfe dieser Technik soll die Zuverlässigkeit des Schienennetzes erhöht und der Instandhaltungsaufwand reduziert werden. So soll das Schienennetz robuster gemacht werden. Die herstellerunabhängigen Schnittstellen ermöglichen zudem eine nachhaltige Reduzierung der Technikvielfalt. In den einzelnen Projekten wird darüber hinaus eine höhere Flexibilität durch z. B. Ks-Signalsysteme oder eine durchgängige Zuglenkung erzielt. Teilweise erfolgt eine Nachrüstung von Gleiswechselbetrieb mit Vorteilen von Zeitgewinnen bei Baustellen mit eingleisiger Betriebsführung. Die Strecken werden damit fit für das digitale Zeitalter gemacht.

Streckenkarte

Deutschlandkarte mit Übersicht der sieben Projekte des SLP Deutschlandkarte mit Übersicht der sieben Projekte des SLP
Übersicht der sieben Projekte des SLP (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

06/2022

Finnentrop

Inbetriebnahme

12/2022

Kleve – Kempen

Inbetriebnahme

12/2022

Wörth – Germersheim – Speyer

Inbetriebnahme

10/2025

Ansbach – Triesdorf

Inbetriebnahme

12/2028

Lichtenfels – Coburg – Sonneberg

Inbetriebnahme

12/2028

Zwieseler Spinne

Inbetriebnahme

12/2027

Gera – Weischlitz

Inbetriebnahme

Film ab für das Schnellläuferprogramm

film-schnelllaeuferprogramm-2022.mp4
Das Schnellläuferprogramm (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Video Transkript

Im Rahmen der Digitalen Schiene Deutschland wird derzeit ein ganz besonderes Projekt umgesetzt
das Schnellläuferprogramm. Mit einem Gesamtvolumen von einer halben Milliarde Euro aus Bundesmitteln werden sieben Bahnstrecken in ganz Deutschland fit für die digitale Zukunft gemacht. Und das mit höchstem Tempo. Innerhalb kürzester Zeit werden Stellwerke, Signale, Weichenantriebe und Bahnübergänge auf den neuesten Stand gebracht. Die Projekte sind aufgeteilt in zwei Cluster. Im Cluster 1 kommen Anbieter zum Zug, die schon lange Erfahrung mit Leit- und Sicherungstechnik
in Deutschland haben. In den Cluster 2-Projekten arbeiten wir mit weltweit erfahrenen Signalbaufirmen zusammen, die bisher auf dem deutschen Markt noch nicht vertreten sind. Damit schaffen wir mehr
Wettbewerb und Innovation. So werden mit dem Schnellläuferprogramm wertvolle Erkenntnisse für das Gesamtprojekt Digitale Schiene Deutschland gewonnen. Das Projekt Finnentrop an der Strecke zwischen Letmathe und Kreuztal im Sauerland wurde nach nur rund anderthalb Jahren  Bauzeit in Betrieb genommen. Mit mehreren Stellwerksmodulen, die jetzt aus Finnentrop ferngesteuert werden. Zwischen Kleve und Kempen am Niederrhein wurden im Zuge der Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik unter anderem 76 Bahnübergänge technisch aufgerüstet oder erneuert. Im Projekt Wörth – Germersheim - Speyer in Rheinland Pfalz wurde bei laufendem Betrieb und in kurzen nächtlichen Sperrpausen Deutschlands größtes mechanisches Stellwerk durch moderne Stellwerkstechnik ersetzt. Das Projekt Ansbach - Triesdorf in Bayern hatte vor allem mit den Hinterlassenschaften der Geschichte zu kämpfen. Unterirdische Funde von Öltanks bis zu Kampfmitteln verzögerten den Leitungstiefbau. Doch auch hier läuft die Digitalisierung jetzt auf Hochtouren. Im Netz der Zwieseler Spinne im Bayerischen Wald bestehen besonders hohe Anforderungen an den Naturschutz. Und durch die Lage der Strecken im Gebirge sind alle Bauarbeiten eine besondere Herausforderung. Zwischen Gera und Weischlitz in Thüringen laufen die Ausführungsplanungen auf Hochtouren. Baubeginn ist hier 2023. Im Projekt Lichtenfels - Coburg - Sonneberg in Nordbayern und Thüringen werden neue Wege bei der Integration vorhandener elektronischer in die digitale Stellwerkstechnik gegangen. Das Schnellläuferprogramm hat es in sich. Rund 1600 Kilometer Kabel, fast 1000 Signale, 350 Weichenantriebe, rund 190 Bahnübergänge. Und das alles in Rekordzeit. Das Ganze funktioniert natürlich nur mit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten. Und das läuft gut. Und da sind wir sehr stolz drauf. Das Schnellläuferprogramm ermöglicht flexibleren Betrieb
mehr Fahrmöglichkeiten, weniger Störungen, weniger Wartungsarbeiten, mehr Pünktlichkeit, mehr Wirtschaftlichkeit. Damit hilft die Bahn, verkehrs- und klimapolitische Ziele zu erreichen und den Standort Deutschland zu stärken.

Bauende Bahn

Dies ist ein Projekt der Deutschen Bahn. Wir bauen. Damit die Menschen wieder auf uns bauen können. Mehr Informationen zur Bauenden Bahn gibt’s hier.

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DSD-Infrastrukturprojekte

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Die angezeigten Termine stellen rechtlich unverbindliche Prognosen nach dem aktuellen Sachstand dar. Die Prognosen sollen in keiner Weise einen wie auch immer gearteten Rechtsanspruch begründen, wonach bis zu dem genannten Termin eine Fertigstellung erfolgt und eine Nutzung ermöglicht wird. Aus diesen Gründen sollen die Angaben auch nicht herangezogen werden, um unternehmerische Entscheidungen z. B., aber nicht abschließend, in Bezug auf die Fahrzeugausrüstung oder die Kompatibilität zwischen den Fahrzeugen und der Infrastruktur, zu treffen oder vorzubereiten. Bei Fragen insbesondere zum technischen Netzzugang oder zum Erhalt verbindlicher Auskünfte, bitten wir Sie, sich an Ihre:n Kundenberater:in zu wenden.

 

Die Infrastrukturprojekte befinden sich überwiegend noch in Planungsphasen, so dass die auf diesen Seiten aufgeführten Informationen den aktuellen Planungsständen entsprechen und regelmäßig aktualisiert werden.

Fahne der Europäischen Union. Daneben steht: Finanziert von der Europäischen Union. Fahne der Europäischen Union. Daneben steht: Finanziert von der Europäischen Union.

Kleve – Kempen

Kleve – Kempen ist das erste Cluster 1-Projekt des SLP. Auf der linksniederrheinischen Strecke zwischen Kleve und Kempen wurden in weniger als 2 Jahren die Stellwerke in Kleve, Bedburg-Hau, Goch, Weeze, Kevelaer, Geldern, Vernum, Nieukerk, Aldekerk und Kempen durch moderne elektronische Stellwerkstechnik ersetzt. Die Firma Scheidt & Bachmann GmbH errichtete auf den rund 54 Kilometern insgesamt elf Elektronische Stellwerke des Typs ZSB 2000. Die Bedienung erfolgt nun aus den sechs Stellwerken in Kleve, Bedburg-Hau, Goch, Kevelaer, Nieukerk und Kempen. Diese wurden dazu entsprechend technisch aufgerüstet. Als technische Innovation ist das iLBS mit einem lokalen Netzwerk errichtet worden. Zudem wurde ein Gleiswechselbetrieb im zweigleisigen Abschnitt und sowie eine Blockverdichtung realisiert. Die Inbetriebnahme des ersten Streckenabschnitts Kleve – Geldern erfolgte am 04. Dezember 2021. Die Gesamtinbetriebnahme folgte Ende November 2022.

 

Bahnstrecke im Sonnenaufgang mit den neuen Signalen. Bahnstrecke im Sonnenaufgang mit den neuen Signalen.
Neue Signale auf der Strecke zwischen Kleve und Kempen (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2022

Streckendaten

Strecke von Kleve
Strecke bis Kempen
Auszurüstende Streckenkilometer 54 km
Streckennummer(n) 2610

Geplante Maßnahmen

ETCS -
Stellwerk(e) 11 ESTW-A
Ausrüstungsumfang
  • 175 km Kabel
  • 170 Signale
  • 30 Weichenantriebe
  • 76 Bahnübergänge
  • 1 Signalausleger

Streckenkarte

Streckenkarte SLP Kleve – Kempen (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Streckenkarte SLP Kleve – Kempen (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Streckenkarte SLP Kleve – Kempen (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Medien und Links

film-aufstellung-technikmodul-kleve-kempen.mp4
Copyright: Deutsche Bahn AG, Digitale Schiene Deutschland

Video Transkript

Auf der Strecke des SLP Cluster 1-Projekts Kleve – Kempen wird in Bedburg-Hau ein Technikmodul aufgestellt. Die Baustellenmitarbeitenden bereiten den Platz vor, an dem das Technikmodul aufgestellt werden soll. Ein Kran wird positioniert und für die Aufstellung des Technikmoduls vorbereitet. Es wird dunkel, und der Abend bricht an. Die Bauarbeiter:innen bereiten den Transport des Technikmoduls vor und mittels eines Transportfahrzeuges wird das Technikmodul ans Ziel gebracht.Das Technikmodul wird mit dem Kran vom Transportfahrzeug auf den vorgesehenen Standort gehoben und dort aufgestellt. Das Technikmodul wird präzise ausgerichtet. Bauarbeiter:innen steuern den finalen Standpunkt. Nach der Aufstellung betreten die Bauarbeiter:innen das Technikmodul und prüfen den Innenbereich mit Hilfe von Taschenlampen.

Aufstellung eines Technikmoduls in Bedburg-Hau

Aufstellung des Technikmoduls Bedburg-Hau im Rahmen des SLP Cluster 1-Projekts Kleve –Kempen.

fuehrerstandsmitfahrt-kleve-kempen.mp4
Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland

Video Transkript

Der Zug fährt am Bahnhof Kevelaer in Richtung Kleve ab. Die Fahrt kann aus dem Führerstand beobachtet werden. Der Zug verlässt den Bahnhof und passiert ein grünes Signal. Links der Gleise befindet sich das Stellwerk Kevelaer, nahe einem Bahnübergang. Szenenwechsel zum Bedienplatz im Stellwerk: Eine Frau telefoniert, legt auf und steuert auf ihrem Monitor die Fahrstraße. Szenenwechsel zurück zu den Gleisen aus dem Führerstand: Der Zug passiert einen Bahnübergang mit geschlossenen Schranken. Der Zug fährt weiter und überquert den Bahnübergang Lindenstraße (km 93,361). Während der Weiterfahrt wird das Einfahrsignal des Bahnhofs Geldern gezeigt, das grünes Signal gibt. Einfahrt und Halt am Bahnhof Weeze: Hier wird die Zugkreuzung gezeigt. Der Zug setzt seine Fahrt fort. Der Zug fährt in den Bahnhof Goch ein, passiert einen Reisendenüberweg, hält kurz an und setzt die Fahrt fort. Auf der Weiterfahrt überquert der Zug eine Anrufschranke (km 109,784). Einfahrt in den Bahnhof Bedburg-Hau: Rechts befindet sich ein Abladegleis für Transformatoren. Der Zug verlässt den Bahnhof und passiert den Bahnübergang Peter-Eich-Straße, an dem ein Technikmodul steht. Szenenwechsel: Aufstellung des Technikmoduls während einer Nachtschicht. Das Technikmodul wird mithilfe von Kränen platziert. Zurück auf den Gleisen: Nach einem Stopp im Bahnhof Bedburg-Hau wird die Fahrt fortgesetzt. Vorbei an einer Abstellanlage für Eisenbahnverkehrsunternehmen im Bahnhof Kleve. Ziel erreicht: Bahnhof Kleve.

Führerstandsmitfahrt zwischen Kleve und Kempen

Führerstandsmitfahrt auf der Strecke des SLP Cluster 1-Projekts Kleve – Kempen. 

Finnentrop

Finnentrop zählt zu den Cluster 1-Projekten des SLP und konnte bereits nach rund anderthalb Jahren erfolgreich in Betrieb genommen werden. Es handelt sich damit um die erste Gesamtinbetriebnahme im SLP. Die Modernisierung erfolgte auf der Ruhr-Sieg-Strecke auf den drei Streckenabschnitten 1) Letmathe – Nachrodt – Altena – Werdohl, 2) Werdohl – Plettenberg – Finnentrop und 3) Grevenbrück – Lennestadt – Meggen – Altenhundem – Kirchhundem – Welschen-Ennest. Dazu wurden die drei zwischen 30 und 50 Jahre alten Stellwerke in Altenhundem/Meggen, Plettenberg und Nachrodt/Altena durch moderne Stellwerkstechnik des Typs Simis-D der Firma Siemens AG ersetzt. Die Stellwerke wurden an das bereits bestehende zentrale Elektronische Stellwerk Finnentrop angeschlossen, das technisch aufgerüstet wurde. So erfolgt seit der Inbetriebnahme im Mai 2022 die Bedienung der Strecke von Letmathe bis Kreuztal durchgängig durch die Fahrdienstleiter:innen zentral aus Finnentrop.

Drei Männer stehen vor einem Gebäude und halten ein Kabel in den Händen. Drei Männer stehen vor einem Gebäude und halten ein Kabel in den Händen.
Andre Rodenbeck (CEO Rail Infrastructure bei Siemens Mobility), Uwe Kober (Bürgermeister der Stadt Altena) und Jens Bergmann (Vorstand Finanzen und Controlling bei DB InfraGO AG) vor dem neuen Stellwerks-Modul in Altena (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland/Philipp Bockholt)

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2022

Streckendaten

Strecke von Letmathe
Strecke bis Welschen-Ennest
Auszurüstende Streckenkilometer 45 km
Streckennummer(n) 2800

Geplante Maßnahmen

ETCS -
Stellwerk(e) 1 ESTW-Z, 3 ESTW-A
Ausrüstungsumfang
  • 385 km Kabel
  • 235 Signale
  • 73 Weichenantriebe
  • 15 Bahnübergänge
  • 9 Signalausleger

Streckenkarte

Streckenkarte SLP Finnentrop (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Streckenkarte SLP Finnentrop (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Streckenkarte SLP Finnentrop (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Medien und Links

Wörth – Germersheim – Speyer

Die rheinland-pfälzische Strecke Wörth – Germersheim – Speyer des Cluster 1-Projekts konnte 2022 erfolgreich in Betrieb genommen werden. Auf der Strecke zwischen den Ortschaften Wörth, Germersheim und Speyer wurden die sieben alten Stellwerke in Speyer, Germersheim, Wörth, Philippsburg und Rülzheim durch moderne Stellwerkstechnik des Typs ESTW L90 der Firma Hitachi Rail GTS Deutschland GmbH (ehem. Thales Deutschland GmbH) ersetzt. Damit wurde das bis dahin größte noch in Betrieb befindliche mechanische Stellwerk Deutschlands – das Stellwerk in Wörth am Rhein – ersetzt. Auch hier wird nun die Strecke per Mausklick statt mit Hebeln bedient. Dazu wurden in den Bahnhöfen Philippsburg, Speyer, Wörth und Rülzheim moderne Technikmodule (ESTW-A) errichtet. Die Bedienung erfolgt über das neue zentrale Elektronische Stellwerk in Germersheim. Zwischen Speyer und Germersheim sowie zwischen Germersheim und Wörth wurde ein Gleiswechselbetrieb inkl. Blockverdichtungen eingerichtet, was eine Verbesserung der Betriebsqualität ermöglicht. Die Inbetriebnahme erfolgte dreistufig im Jahr 2022.

Sicht vom Bahnsteig auf ein flaches Gebäude im Hintergrund. Das blaue Schild auf dem Bahnsteigt schreibt "Germersheim". Sicht vom Bahnsteig auf ein flaches Gebäude im Hintergrund. Das blaue Schild auf dem Bahnsteigt schreibt "Germersheim".
Zentrales ESTW Germersheim (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2022

Streckendaten

Strecke von Speyer
Strecke bis Wörth
Streckenlänge 41 km
Streckennummer(n) 3400, 3443, 3450, 4132

Geplante Maßnahmen

ETCS -
Stellwerk(e) 1 ESTW-Z, 4 ESTW-A
Ausrüstungsumfang
  • 346 km Kabel
  • 283 Signale
  • 111 Weichenantriebe
  • 40 Bahnübergänge
  • 5 Signalausleger

Streckenkarte

Streckenkarte SLP Wörth – Germersheim – Speyer (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Streckenkarte SLP Wörth – Germersheim – Speyer (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Streckenkarte SLP Wörth – Germersheim – Speyer (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Medien und Links

Ansbach – Triesdorf

Ansbach – Triesdorf ist das vierte Cluster 1-Projekt. Bestandteil des Projekts sind die beiden Strecken Ansbach – Triesdorf und Leutershausen – Wiedersbach – Ansbach – Wicklesgreuth. Die Firma Alstom Signal GmbH (ehem. InoSig GmbH) ersetzt die rund 55 Jahre alten Stellwerke im Bahnhof Ansbach und Triesdorf durch moderne Elektronische Stellwerke vom Typ B950. In Ansbach entsteht dabei das neue zentrale Stellwerk mit einem integrierten Bedienplatz, von dem aus die Fahrdienstleiter:innen künftig auch das neue Technikmodul in Triesdorf elektronisch steuern.

Bahnstrecke auf der ein Zweiwegebagger fährt. Rechts daneben zwei Menschen in orangener Schutzkleidung. Bahnstrecke auf der ein Zweiwegebagger fährt. Rechts daneben zwei Menschen in orangener Schutzkleidung.
Signalaufstellung auf der Strecke Ansbach – Triesdorf (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2025

Streckendaten

Strecke von Ansbach
Strecke bis Triesdorf
Auszurüstende Streckenkilometer 44 km
Streckennummer(n) 5321, 5902

Geplante Maßnahmen

ETCS -
Stellwerk(e) 1 ESTW-Z, 1 ESTW-A
Ausrüstungsumfang
  • 322 km Kabel
  • 192 Signale
  • 84 Weichenantriebe
  • 1 Bahnübergang

Streckenkarte

Streckenkarte SLP Ansbach – Triesdorf (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Streckenkarte SLP Ansbach – Triesdorf (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Streckenkarte SLP Ansbach – Triesdorf (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Zwieseler Spinne

Das Cluster 2-Projekt Zwieseler Spinne digitalisiert die Strecken rund um Zwiesel im Bayrischen Wald mit moderner Signal-, Stellwerks- und Bahnübergangstechnik. Die Firma Pintsch GmbH ersetzt die sechs Stellwerke in Grafling, Gotteszell, Triefenried, Bayerisch Eisenstein und Zwiesel durch digitale Stellwerkstechnik des Typs PinMovio. Die Bedienung wird künftig aus dem Zentralen Digitalen Stellwerk (DSTW-ZE) in Zwiesel erfolgen. Die fünf Technikmodule (sog. Gleisfeldkonzentratoren: GFK) stehen in Zwiesel, Grafling, Gotteszell, Triefenried und Bayerisch Eisenstein. Nach umfangreichen Entwicklungstätigkeiten erfolgte der Baubeginn am 25. Juli 2022. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2028 vorgesehen.

In einer stark verschneiten Landschaft ist ein Kran auf Bahngleisen und stellt einen weißen viereckigen Kasten neben die Strecke. In einer stark verschneiten Landschaft ist ein Kran auf Bahngleisen und stellt einen weißen viereckigen Kasten neben die Strecke.
Aufstellung Technikmodule bei widrigen Wetterverhältnissen (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2028

Streckendaten

Strecke von Bayerisch Eisenstein
Strecke bis Grafling
Auszurüstende Streckenkilometer 76 km
Streckennummer(n) 5634, 5820

Geplante Maßnahmen

ETCS -
Stellwerk(e) 1 DSTW-ZE inkl. GFK, 4 weitere GFK
Ausrüstungsumfang
  • 204 km Kabel
  • 124 Signale
  • 23 Weichenantriebe
  • 15 Bahnübergänge

Streckenkarte

Streckenkarte SLP Zwieseler Spinne (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Streckenkarte SLP Zwieseler Spinne (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Streckenkarte SLP Zwieseler Spinne (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Medien und Links

slp-zwieseler-spinne-aufstellung-notfallkran.mp4
Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland

Video Transkript

Winterlicher Spezialeinsatz für einen Notfallkran der Deutschen Bahn.An der Strecke zwischen Deggendorf und Wiesel in Bayern sollen mehrere vorgefertigte Modulgebäude aufgestellt werden, in denen Teile der künftigen digitalen Stellwerkstechnik eingebaut werden. Das Projekt Zwieseler Spinne gehört zum Schnellläuferprogramm im Rahmen der Digital Schiene Deutschland. Hier im Bayerischen Wald haben wir mit ganz besonderen geographischen Gegebenheiten zu kämpfen und der Standort für das Modul Gebäude der ist halt einfach von der Straße sowohl für die Tieflader als auch für den Kran nicht erreichbar. Und die Kollegen der Notfalltechnik sind hier eingesprungen und helfen uns hier im Projekt. Mit so viel Schnee, bereits Anfang Dezember hat allerdings auch hier am Rande des Bayerischen Waldes niemand gerechnet. Immer wieder muss der Schneepflug in Aktion treten, damit die LKW mit den Modulgebäuden den Bahnübergang erreichen können. Auch für den Kran war die Anreise herausfordernd.Es hat gedauert, weil die Loks erst mal spurlos gefahren, um den Schnee vom Gleis zu räumen, mit ihrem Flug und hat dabei festgestellt, dass mehrere Bäume im Gleis gewesen sind, die durch Schneelast zusammengebrochen sind und die mussten erst mal mit der Kettensäge weggeräumt werden. Und das hat halt gedauert. Alle drei Modulgebäude sind geschafft. Trotz der widrigen Wetterverhältnisse geht es in den Schnellläuferprojekten mit großen Schritten voran. Digitale Stellwerke sind das Herzstück einer modernen und zukunftsicheren Eisenbahninfrastruktur in Deutschland.
 

Winterlicher Spezialeinsatz für Notfallkran

Aufstellung von drei Technikmodulen (sog. Gleisfeldkonzentratoren) bei widrigen Wetterverhältnissen. Ein beeindruckendes Unterfangen, das nicht nur den Einsatz eines Notfallkrans erforderte, sondern auch die tatkräftige Unterstützung und die zielorientierte Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Gera – Weischlitz

Gera – Weischlitz zählt zu den Cluster 2-Projekten. Auf der Strecke zwischen Gera und Weischlitz erneuert Mermec S.p.A. die insgesamt zwölf Stellwerke in Wünschendorf (Elster), Berga (Elster), Greiz, Greiz-Dölau, Elsterberg, Barthmühle, Plauen (Vogtl.) Unterer Bahnhof. An diesen Standorten werden ein Digitales Stellwerk in Plauen und sieben Technikmodule (sogenannte Gleisfeldkonzentratoren: GFK) errichtet. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2027 vorgesehen. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die Bedienung der Strecke aus Plauen (Vogtl.) Unterer Bahnhof mit dem neuen, integrierten Leit- und Bediensystem (iLBS).

Ein Zug hält an einem kleinen Bahnhof. Ein Zug hält an einem kleinen Bahnhof.
Zug der Vogtlandbahn am Bahnhof Barthmühle auf der Strecke zwischen Gera und Weischlitz (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2027

Streckendaten

Strecke von Gera
Strecke bis Weischlitz
Auszurüstende Streckenkilometer 52 km
Streckennummer(n) 6269

Geplante Maßnahmen

ETCS -
Stellwerk(e) 1 DSTW-ZE, 7 GFK
Ausrüstungsumfang
  • 60 km Kabel
  • 11 Bahnübergänge
  • 221 Stelleinheiten (Signale & Weichenantriebe)

Streckenkarte

Streckenkarte SLP Gera – Weischlitz (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Streckenkarte SLP Gera – Weischlitz (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Streckenkarte SLP Gera – Weischlitz (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Lichtenfels – Coburg – Sonneberg

Lichtenfels – Coburg – Sonneberg ist das dritte Cluster 2-Projekt, das durch Thüringen und Bayern verläuft. Auf der rund 45 km langen Strecke zwischen Lichtenfels, Coburg und Sonneberg werden die bestehenden neun Stellwerke in Neustadt/Coburg, Rödental, Ebersdorf/Coburg, Seehof, Coburg, Herzogsweg und Creidlitz erneuert. Dazu errichtet die Firma Alstom Transport Deutschland GmbH ein zentrales Digitales Stellwerk in Coburg sowie fünf elektronische Technikmodule in Neustadt/Coburg, Ebersdorf/Coburg, Herzogsweg, Coburg und Creidlitz. Die Bedienung der Strecke wird weiterhin aus Coburg erfolgen. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2028 vorgesehen.

Einfahrt eines roten Zuges in den Hauptbahnhof Sonneberg (Thür) (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Einfahrt eines roten Zuges in den Hauptbahnhof Sonneberg (Thür) (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Einfahrt eines Zuges in den Hauptbahnhof Sonneberg (Thür) (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2028

Streckendaten

Strecke von Lichtenfels
Strecke bis Sonneberg
Auszurüstende Streckenkilometer 45 km
Streckennummer(n) 5121, 6311

Geplante Maßnahmen

ETCS -
Stellwerk(e) 1 DSTW-Z, 5 ESTW-D
Ausrüstungsumfang
  • 40 km Kabel
  • 51 Signale
  • 10 Weichenantriebe
  • 26 Bahnübergänge
  • 1 Signalausleger

Streckenkarte

Streckenkarte SLP Lichtenfels – Coburg – Sonneberg (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland) Streckenkarte SLP Lichtenfels – Coburg – Sonneberg (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)
Streckenkarte SLP Lichtenfels – Coburg – Sonneberg (Copyright: DB InfraGO AG, Digitale Schiene Deutschland)