Betriebssteuerungsstrategie (BSS)
Die Digitale Schiene Deutschland gestaltet die Steuerung des Bahnbetriebs grundlegend um und stellt die Weichen für die Zukunft der Digitalen Leit- und Sicherungstechnik (DLST): Mit der sogenannten Betriebssteuerungsstrategie werden deutschlandweit 94 Bedienstandorte und 52 Technikstandorte errichtet, um künftig moderner, dezentraler und flexibler agieren zu können.
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Die angezeigten Termine stellen rechtlich unverbindliche Prognosen nach dem aktuellen Sachstand dar. Die Prognosen sollen in keiner Weise einen, wie auch immer gearteten, Rechtsanspruch begründen, wonach bis zu dem genannten Termin eine Fertigstellung erfolgt und eine Nutzung ermöglicht wird. Aus diesen Gründen sollen die Angaben auch nicht herangezogen werden, um unternehmerische Entscheidungen, z. B., aber nicht abschließend, in Bezug auf die Fahrzeugausrüstung oder die Kompatibilität zwischen den Fahrzeugen und der Infrastruktur, zu treffen oder vorzubereiten. Bei Fragen, insbesondere zum technischen Netzzugang oder zum Erhalt verbindlicher Auskünfte, bitten wir Sie, sich an Ihre:n Kundenberater:in zu wenden.
Die Infrastrukturprojekte befinden sich überwiegend noch in Planungsphasen, sodass die auf diesen Seiten aufgeführten Informationen den aktuellen Planungsständen entsprechen und regelmäßig aktualisiert werden.
Um die Ziele der Digitalen Schiene Deutschland zu erreichen, die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten und den stetigen Veränderungen im Umfeld des Schienenverkehrs aktiv zu begegnen, entwickelt die Deutsche Bahn eine innovative Strategie für die zukünftige Steuerung des Bahnbetriebs – die sogenannte Betriebssteuerungsstrategie.
Die Betriebssteuerungsstrategie zielt darauf ab einen effizienten und zuverlässigen Bahnverkehr zu ermöglichen. Die Entwicklung der zukünftigen Steuerzentralen erfolgt dabei unter Berücksichtigung verkehrlicher und betrieblicher Aspekte in den verschiedenen Regionen. Zugleich stellt eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Strategie sicher, dass bewährte Praktiken des Bahnbetriebs beibehalten, notwendige Anpassungen vorgenommen und neue Möglichkeiten genutzt werden. So bleibt bspw. die Zusammenarbeit der Fahrdienstleiter:innen in Teams mit betrieblichem oder geografischem Zuständigkeitsbereich erhalten, die Verteilung des Ausfallrisikos wird auf mehrere Standorte angepasst und das neue integrierte Leit- und Bediensystem (iLBS) wird als einheitliches Bediensystem für alle Anwendungen der digitalen Leit- und Sicherungstechnik (DLST) genutzt.
Die Betriebssteuerungsstrategie beinhaltet die Planung und Errichtung von sogenannten Bedienstandorten (BSO) und Technikstandorten (TSO) – unverzichtbare Schlüsselelemente für eine effektive und moderne Betriebssteuerung. Hierbei müssen u. a. die optimalen deutschlandweiten Standorte ermittelt, Standardgebäude konzipiert sowie die Umstellung auf neue Technologien und Vorgehensweisen vollzogen werden.
Bedienstandorte (BSO)
Die BSO schaffen moderne und attraktive Arbeitsplätze für Fahrdienstleiter:innen. Das Ziel ist es, Bedienplätze für geplante oder bereits in der Umsetzung befindliche Stellwerksprojekte zukünftig ausschließlich in BSO zu verlagern. Durch die Ausstattung der Bedienplätze mit iLBS wird die BSS dabei den Anforderungen der Zukunftstechnologien der Digitalen Schiene Deutschland gerecht. Die Strategie ersetzt neben den herkömmlichen Stellwerken auch die sieben Betriebszentralen der Deutschen Bahn.
Um Synergieeffekte erreichen zu können, wird für die Bedienstandorte ein Standardgebäude entwickelt. Dieses soll deutschlandweit einen einheitlichen Standard gewährleisten, sich aber gleichzeitig an die unterschiedlichen lokalen Anforderungen anpassen. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf der flexiblen Anpassung an die variierende Anzahl der benötigten Bedienplätze. An einigen Standorten kommen individualisierte Entwürfe zum Einsatz, um besondere lokale Gegebenheiten, wie z. B. in Erdbebengebieten, zu berücksichtigen.
Die ersten Bauaktivitäten im Rahmen der BSO beginnen im Jahr 2024. Für die Planung und den Bau eines BSO werden ca. fünf Jahre angesetzt. Bis zum Jahr 2034 soll ein Großteil der BSO realisiert werden.
Technikstandorte (TSO)
Im Gegensatz zu den BSO werden die TSO deutschlandweit in einer standardisierten Einheitsgröße errichtet und sind überall identisch konzipiert. TSO entsprechen im Aufbau, in der Struktur und im Betriebsmodell Rechenzentren mit zwei Serverräumen. Aus diesen erfolgt die Ansteuerung von Stelleinheiten, wie z. B. Signale und Weichenantriebe. Die Bemessung der Räume orientiert sich an den Anforderungen des Herstellers mit dem größten Platzbedarf.
Die oben beschriebene Baugleichheit der TSO wird über eine standardisierte Musterplanung erreicht, die auf der europäischen Norm DIN EN 50600 „Informationstechnik – Einrichtungen und Infrastrukturen von Rechenzentren“ basiert. So soll der gesamtheitliche Rollout zur Errichtung der Technikstandorte beschleunigt werden. Darüber hinaus wird die Implementierung von industrieerprobten Standards dazu beitragen die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Technikstandortes künftig auf ein noch höheres Niveau zu heben.
Die ersten Bauaktivitäten im Rahmen der TSO beginnen im Jahr 2024. Für die Planung und den Bau eines TSO werden ca. fünf Jahre angesetzt. Bis zum Jahr 2031 soll ein Großteil der TSO realisiert sein.