
Beauftragung eines modernen Stellwerks in Köln-Mülheim – es ist so weit: Erster Abruf der Deutschen Bahn aus beschleunigtem Vertragsmodell mit der Bahnindustrie
Die Deutsche Bahn (DB) und die Bahnindustrie haben erstmals ein beschleunigtes Vertragsmodell in Form eines Volumenvertrags über 6,3 Milliarden Euro mit Abnahmeverpflichtung für moderne Leit- und Sicherungstechnik geschlossen. Die DB hat nun den ersten Abruf aus dem Volumenvertrag getätigt: Beauftragt wurde dabei der Neubau eines modernen Stellwerks in Köln-Mülheim und die Ausrüstung des Streckenabschnitts mit ETCS.
Bei der umfassenden Modernisierung des Schienennetzes setzt die DB auf moderne, digitale Stellwerkstechnik und den Einbau des europäischen Zugbeeinflussungssystems European Train Control System (ETCS). Für dieses groß angelegte Vorhaben wurde ein neuer Volumenvertrag mit vier Unternehmen der Bahnindustrie geschlossen. Dies soll Planungssicherheit schaffen und die Realisierung der neuen Technik beschleunigen. Der Volumenvertrag umfasst neben der modernen, digitalen Stellwerkstechnik auch ETCS und das integrierte Leit- und Bediensystem (iLBS).
Im Rahmen des Projekts Korridor Rhine-Alpine soll nun das Relaisstellwerk in Köln-Mülheim durch ein modernes Stellwerk abgelöst werden. Der Neubau des Stellwerks erfolgt in zwei Baustufen. Für die erste Baustufe hat das Projektteam am Freitag, den 16. Mai 2025, die vereinbarte Technik erstmals aus dem Volumenvertrag abgerufen. Der Abruf erfolgte bei der Bietergemeinschaft Siemens Mobility GmbH und Leonhard Weiss GmbH & Co. KG – einem von insgesamt vier Partnern im Volumenvertrag.

„Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Erstabruf aus dem Volumenvertrag die Weichen für ein digitales Zeitalter stellen”, freut sich Projektmanager Florian Schwientek.
Das Ziel des Erstabrufprojektes ist auch die Serienzulassung für die nächste Generation moderner, digitaler Stellwerkstechnik der Firma Siemens. In Köln-Mülheim und in Bergisch-Gladbach soll die Ansteuerung der Weichen und Signale künftig über Gleisfeldkonzentratoren erfolgen – eine neue Komponente in der Architektur der digitalen Leit- und Sicherungstechnik. Außerdem wird die Strecke von Köln-Mülheim nach Bergisch Gladbach mit ETCS Level 2 ausgerüstet. Die bestehende „Punkförmige Zugbeeinflussung“ bleibt dabei weiterhin erhalten.

Der Vorstand des Ressorts „Digitale Infrastruktur und Kommunikationstechnik“ der DB InfraGO AG, Klaus Müller, gratuliert herzlich zum erfolgreichen Erstabruf aus dem Volumenvertrag.

„Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer digitalisierten und modernen Bahn”, betont er.
Der Projektleiter des Korridors Rhine-Alpine, Ulrich Kohlenberger, zeigt sich begeistert von der schnellen Umsetzung und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

„Es ist ermutigend zu sehen, wie verschiedene Parteien zusammenarbeiten, um solch ein innovatives Projekt voranzutreiben“, sagt er und gratuliert seinem Teilprojektleiter Markus Henrich und dessen Team.
Das Projektteam ist hoch motiviert. Zusammen mit den Lieferanten Siemens und Leonhard Weiss liegt der Fokus in den kommenden Monaten auf der Finalisierung der Ausführungsplanung und der Vorbereitung des Baubeginns.
Der Erstabruf in Köln-Mülheim ist ein Pilotprojekt für den Volumenvertrag und die Digitalisierung des deutschen Schienennetzes – mit dem Ziel, den Zugverkehr verlässlicher und zukunftssicher zu machen.