
Upgrade der Stromversorgung für die Strecke zwischen Bitterfeld und Halle abgeschlossen
Im Rahmen des Projekts Leipzig/Halle – Berlin (VDE 8.3) wurde die Stromversorgung der Stellwerkstechnik in Bitterfeld vollständig modernisiert und kapazitativ erweitert. Hintergrund sind die aufgrund des zukünftigen ETCS-Ausbaus und neuer Anlagen, wie beispielsweise Achszählern, steigenden Strombedarfe. Die neuen Anlagen konnten in der Nacht zum 13. Oktober 2025 erfolgreich in Betrieb genommen werden. Damit hat die DB InfraGO AG im Rahmen der Digitalen Schiene Deutschland den Grundstein für eine zuverlässige und zukunftsfähige Leit- und Sicherungstechnik (LST) gelegt.

Die Stromversorgung der Strecke zwischen Bitterfeld und Halle hat ein Upgrade erfahren: Die DB InfraGO AG hat die Stromversorgung der Stellwerkstechnik vollständig modernisiert. Dabei wurden die bestehenden Stromversorgungsanlagen in der Unterzentrale Bitterfeld vollständig ersetzt und die Kapazitäten erweitert. Eine Unterzentrale (UZ) ist das Bindeglied zwischen der Betriebszentrale (BZ) und den Technikmodulen eines Stellwerks.
Sie verarbeitet Steuerbefehle aus der BZ – etwa zur Stellung von Fahrstraßen oder zur Schaltung von Signalen – und leitet sie an die Technikmodule entlang der Strecke weiter. Diese wiederum führen die Befehle anschließend an der Strecke aus, beispielsweise bei den Weichen, Signalen oder Achszählern. Eine sichere Stromversorgung ist dabei entscheidend, denn sie bildet die Grundlage für die Kommunikation zwischen der BZ, der UZ und den Technikmodulen.
Bauablauf und Meilensteine
Die Arbeiten fanden vom 29. September 2025 bis zum 15. Oktober 2025 statt. Dabei erfolgte der zentrale Umbau während einer Totalsperrung vom 10. bis zum 13. Oktober 2025 und endete mit der Inbetriebnahme in der Nacht auf den 13. Oktober 2025. Die Arbeiten außerhalb der Totalsperrung erfolgten im laufenden Betrieb. So kam es in dieser Zeit zu keinen wesentlichen Einschränkungen des Zugverkehrs.
Im Anschluss wird bis Mitte November noch die Stellwerksbatterie ausgetauscht, die eine unterbrechungsfreie Stromversorgung der LST-Anlagen bei Stromausfällen sicherstellt. Danach erfüllt die Stromversorgung der Unterzentrale den Anforderungen des aktuell gültigen Regelwerks und ist für den Anschluss der ETCS-Zentrale in der Zukunft vorbereitet.
Technik, Teamarbeit und ein Quäntchen Glück
Die spannendsten Momente während der Totalsperrung am vergangenen Wochenende waren das stückweise Herunter- und Hochfahren der (Stellwerks-)Anlagen vor und nach den baulichen Arbeiten. Wie würden Bauteile und ganze Anlagen reagieren, die seit 25 Jahren ununterbrochen liefen? Welche starten sofort wieder, welche brauchen ggf. einen zweiten oder dritten Neustart – und welches Bauteil funktioniert in der neuen Anlage nicht wie geplant und muss ausgetauscht werden?
Hier zeigte sich die Stärke des Teams: präzise Vorbereitung, technisches Know-how und – mit einem Augenzwinkern – das nötige Quäntchen Glück. Für jedes ausgefallene Bauteil lag das passende Ersatzteil bereit, teils das letzte seiner Art.
Und auch weitere Maßnahmen tangierender Projekte, die während der Totalsperrung im Bahnhof Bitterfeld bzw. entlang der Strecke ausgeführt wurden, sind planmäßig verlaufen.
Letztendlich konnte dank des professionellen und engagierten Einsatzes aller Beteiligten der Bahnbetrieb pünktlich wieder aufgenommen werden.
Mehrwert für den Bahnbetrieb
Mit der neuen Stromversorgung ist die Unterzentrale Bitterfeld für die Ausrüstung mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS gerüstet. Die Modernisierung leistet einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Zukunftsfähigkeit der Infrastruktur auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin – Leipzig/Halle – München.