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10.07.2024

Digitales Register – europaweite Infrastrukturdaten für vollautomatisiertes Fahren

Nahezu alle Schlüsselfunktionalitäten des digitalen Bahnsystems erfordern hochgenaue, aktuelle und digital verfügbare Infrastrukturdaten. Deshalb arbeitet die Digitale Schiene Deutschland intensiv an einem sogenannten „Digitalen Register (DR)“. Im Rahmen der europäischen Initiative Europe‘s Rail Joint Undertaking (ERJU) wird es spezifiziert und standardisiert. Damit sollen zukünftig alle europäischen Bahnen auf kompatible Infrastrukturdaten zugreifen.

 

Das Digitale Register muss Daten für verschiedene digitale Anwendungsfälle bereithalten. Dafür werden Quelldaten gesammelt, validiert und angereichert (Details zur Funktionsweise finden Sie hier). Es kommt bereits bei verschiedenen Projekten der Digitalen Schiene Deutschland im Digitalen Knoten Stuttgart (DKS) und im Digitalen Testfeld Bahn (DTB) zum Einsatz. Die Bedeutung des Digitalen Registers wurde auch von den europäischen Partnern erkannt und ist deshalb zentraler Bestandteil im „Innovation Pillar“ des europäischen Programms ERJU.

 

Das Digitale Register soll eine europaweite Standardisierung von Infrastrukturdaten aller Betreiber und die Bereitstellung von Standardschnittstellen für das vollautomatische Fahren gewährleisten. Ziel ist die Interoperabilität im Eisenbahnverkehr. Deshalb wurde im ersten Schritt die Architektur eines generischen Digitalen Registers entwickelt (siehe Abbildung). Sie besteht aus einer streckenseitigen (DR-TS) und einer fahrzeugseitigen (DR-OB) Komponente. Beide Komponenten liefern Infrastrukturdaten an strecken- und fahrzeugseitige Systeme.

ERJU-Systemumgebung für das Digitale Register (DR). ERJU-Systemumgebung für das Digitale Register (DR).
ERJU-Systemumgebung für das Digitale Register (DR).

Im Rahmen des ERJU-Projektes „R2DATO“ (Rail to digital automated up to autonomous train operation) wird das Digitale Register als „Single Source of Truth“ für verlässliche, statische Infrastrukturdaten konzipiert. Es ist ein entscheidendes System für sowohl sicherheitsrelevante als auch nicht sicherheitsrelevante Applikationen. Neben der Bereitstellung von verlässlichen Infrastrukturdaten umfasst das Digitale Register auch wichtige Funktionen wie Datenaufbereitung, Synchronisation, Versionierung, Aktivierung und Speicherung.

 

In einem aktuellen Artikel im Fachmagazin SIGNAL+DRAHT (06/24) finden Sie weitere Informationen zur Europäisierung des Digitalen Registers sowie einen ausführlichen Überblick über die laufenden Pilotprojekte, die das Digitale Register bereits heute nutzen.

 

Viel Spaß beim Lesen!