Für einen grenzübergreifenden Schienenverkehr und mehr Zuverlässigkeit: Digitale Schiene Deutschland führt ETCS auf der Strecke zwischen Flensburg und Maschen ein
Am 31. August starten wir als Digitale Schiene Deutschland (DSD) mit der umfassenden Digitalisierung der 216 Kilometer langen Strecke zwischen Flensburg und Maschen. Im Rahmen dieses Projekts statten wir die Strecke mit dem europaweit einheitlichen Zugbeeinflussungssystem, dem European Train Control System (ETCS), aus. Diese Maßnahme wird die Anbindung an Europas größten Rangierbahnhof in Maschen sowie die Verbindung zur dänischen Grenze verbessern, was insbesondere für den Güterverkehr von großer Bedeutung ist. Damit trägt das Projekt zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Binnenmarktes bei. Darüber hinaus erneuern wir zahlreiche Stellwerke und Stelleinheiten, wie zum Beispiel Bahnübergänge. Diese Maßnahmen erhöhen die Pünktlichkeit der Züge, reduzieren den Wartungsaufwand und steigern somit die Zuverlässigkeit auf der wichtigen Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark.
Die Digitalisierung der Strecke zwischen Flensburg und Maschen erfolgt in sechs örtlich begrenzten Abschnitten. Alle Abschnitte werden in jeweils zwei Bauphasen realisiert. In der ersten Bauphase wird die Stellwerkstechnik entlang der Strecke modernisiert. Bestehende Stellwerke werden entweder durch Digitale Stellwerke (DSTW) und Elektronische Stellwerke (ESTW) ersetzt oder technisch so aufgerüstet, dass sie mit ETCS kompatibel sind. In der zweiten Bauphase wird die Strecke dann mit ETCS ausgerüstet. Momentan haben viele EU-Länder noch ihre eigenen Zugbeeinflussungssysteme, was eine durchgehende Zugfahrt über Landesgrenzen hinweg erschwert. Mit der Einführung von ETCS werden Grenzüberschreitungen erleichtert und beschleunigt, da so nur noch eine einheitliche Technologie zum Einsatz kommt.
Der erste Abschnitt verläuft zwischen Flensburg und Nortorf. Hier beginnen die Arbeiten am Samstag, dem 31. August. In der ersten Bauphase werden vier Relaisstellwerke durch moderne Technikmodule in Form von abgesetzten ESTW (ESTW-A) ersetzt. ESTW-A ermöglichen die Steuerung der Züge aus dem zentralen ESTW in Flensburg. Außerdem werden unter anderem 330 Kilometer Kabel verlegt, 180 Signale neu gegründet und sechs Bahnübergänge erneuert. In der zweiten Bauphase rüsten wir den 90 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Flensburg und Nortorf mit ETCS aus. Dabei wird auch die über 110 Jahre alte Rendsburger Hochbrücke modernisiert. Aufgrund des Denkmalschutzes und besonderer technischer und baulicher Herausforderungen stellen diese Arbeiten eine besondere Herausforderung in diesem Projekt dar. Ferner werden die ETCS-Streckenzentrale (Radio Block Center) errichtet und rund 1.075 Balisen für die Datenübertragung zum Zug im Gleis verlegt. Der Abschluss der Arbeiten in diesem Abschnitt ist für Ende 2027 geplant. Nach aktuellem Planungsstand soll die gesamte Strecke Flensburg – Maschen bis 2030 digitalisiert sein.
Hier geht es zur offiziellen Presseinformation zum Baubeginn Flensburg – Maschen.