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04.08.2022

Erster Spezifikationsentwurf einer Safe Computing Platform für den Bahnbetrieb der Zukunft veröffentlicht

Die Digitale Schiene Deutschland hat in den vergangenen Monaten im Konsortium aus Bahnbetreibern und Industrie an einem ersten Entwurf für eine Spezifikation einer Safe Computing Platform des zukünftigen Bahnbetriebs gearbeitet. Durch die Spezifikation ist ein wichtiger Meilenstein erreicht: ein erster gemeinsamer Vorschlag für eine standardisierte Schnittstelle zwischen sicherheitskritischen Bahnapplikationen und der darunterliegenden IT-Plattform ist erarbeitet.

Mit der Digitalisierung werden eine Vielzahl neuer Technologien ins Bahnsystem eingeführt, die hohe Safety-Anforderungen an die IT-Umgebungen stellen. Im Rahmen der Sektorinitiative Digitale Schiene Deutschland arbeitet die DB Netz AG mit Partnern daran, die Entwicklung dieser notwendigen IT-Umgebungen anzustoßen und voranzutreiben.

Das Konsortium aus den Bahn- und Industrieakteuren DB Netz AG, duagon AG, Nederlandse Spoorwegen, Real-Time Innovations (RTI), SBB, Siemens Mobility GmbH, SNCF Voyageurs, SNCF Réseau, SYSGO GmbH, Thales und Wind River arbeitete seit Dezember 2021 in einem Kooperationsprojekt zusammen [weitere Informationen s. hier].

 

Es hat nun eine erste Version der Spezifikation einer möglichen Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) zwischen Bahnapplikationen und IT-Plattform entwickelt. Die Basis dafür war das in der europäischen Initiative OCORA Release 1 veröffentlichte Safe Computing Platform Whitepaper. Die erarbeitete Spezifikation wurde nun in OCORA Release 2 veröffentlicht.

 

Die Veröffentlichung umfasst eine allgemeine Definition der Konzepte und Schlüsseldesignparadigmen für sichere Kommunikation und Datenverarbeitung sowie allgemeine Implementierungsrichtlinien. Ebenso wurde analysiert, ob eine Untermenge des POSIX-Standards (Portable Operating System Interface) welcher als systemnahe Programmierschnittstelle bereits sektorübergreifend weite Verbreitung hat, für die gewünschte API wiederverwendet werden kann. Zugleich konnten einige Punkte identifiziert werden, die weitere Spezifikationsarbeit z.B. im Rahmen des Programms Europe‘s Rail erfordern.

Insgesamt bietet die veröffentlichte Arbeit eine von wesentichen Sektorakteuren getragene Grundlage und somit einen wichtigen ersten Schritt für die weitere Spezifikation und das Prototyping möglicher Safe Computing Platform-Realisierungen.

 

Die Digitale Schiene Deutschland  bedankt sich bei allen Partnern für die hervorragende und wertvolle Zusammenarbeit, die sehr vielfältigen Beiträge und Perspektiven in den vergangenen Monaten!