„Digitale Augen“ machen Züge intelligenter
Branchenprojekt erprobt Sensoren an Fahrzeug der S-Bahn Hamburg • Testfahrten beginnen Anfang 2021 • DB-Vorstand Ronald Pofalla: „Deutsche Bahn sichert mit Industriepartnern Verkehrswachstum auf der Schiene.“
In Hamburg schreibt die Digitale Schiene Deutschland Zukunft. Hochmoderne Sensoren sollen zukünftig das Umfeld von Zügen wahrnehmen und ihre Standorte in Echtzeit bestimmen. In dem „Sensors4Rail“ genannten Gemeinschaftsprojekt mit Branchen- und Fachpartnern stattet die DB zunächst einen Zug der Hamburger S-Bahn mit der Zukunftstechnik aus.
DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: „Wir machen Tempo bei der Digitalen Schiene Deutschland für mehr Kapazität im Netz. Mit smarter Technik werden Weichen und Fahrzeuge intelligenter, der Bahnverkehr spürbar robuster. Ein echtes Plus für unsere Kunden und den gesamten Sektor. So sichern wir gemeinsam mit unsern Industriepartnern das Verkehrswachstum auf der klimafreundlichen Schiene.“
Die innovative Sensorik überwacht automatisch das Umfeld vor und neben dem Zug und hilft so, mögliche Störungen zu vermeiden. Daneben erlaubt sie durch den Abgleich mit einer digitalen Karte eine präzise Ortung des Fahrzeugs in Echtzeit und ermöglicht so kürzere Abstände zwischen den Zügen. Das schafft mehr Platz auf der Strecke, ohne zusätzliche Aufrüstung und Erneuerung der Infrastruktur. Das System Sensors4Rail dient zur Unterstützung des Fahrpersonals, der Lokführer bleibt weiter an Bord.
Bei Sensors4Rail bringen DB und Siemens Mobility ihre Bahnexpertise ein. Bosch Engineering, HERE Technologies und Ibeo Automotive Systems sind im Automotive-Bereich führend bei der Entwicklung von Sensoren und Software für die Umfeldwahrnehmung und Lokalisierung.
Andre Rodenbeck, CEO Rail Infrastructure, Siemens Mobility: "Das Kooperationsprojekt Sensors4Rail ist ein einzigartiges Beispiel, wie die Digitalisierung zur Verbesserung und Kapazitätserweiterung des Schienenverkehrs beitragen kann. Siemens Mobility ist stolz die Technologie für dieses innovative Projekt zu liefern.“
Heiko Mangold, Leiter Geschäftsfeld Bahntechnik bei Bosch Engineering GmbH: „Wir profitieren von der langjährigen und umfassenden Expertise der Bosch Automobiltechnik im Bereich Sensorik und werden diese nun auch auf der Schiene zum Einsatz bringen.“
Jørgen Behrens, Senior Vice President and Chief Product Officer bei HERE Technologies: „Die HERE Plattform ermöglicht es Kunden wie der Deutschen Bahn, eigene Karten aus Sensordaten zu erstellen. Durch die technischen Werkzeuge, die wir dafür entwickelt haben, können sie diese mit Karten von HERE kombinieren und auf vielfältige Weise nutzen.“