Menü

Das integrierte Leit- und Bediensystem (iLBS)

Das integrierte Leit- und Bediensystem (iLBS) ist das neue Bediensystem, mit dem sowohl Elektronische Stellwerke (ESTW) wie auch Digitale Stellwerke (DSTW) und das European Train Control System (ETCS) bedient werden. Der Dreiklang iLBS-DSTW-ETCS bildet das Herzstück für die künftige technische Plattform für das gesamte Netz. Das iLBS bündelt alle operativ notwendigen Anwendungen in einer integrierten, vereinheitlichten Bedienung. Standardisierung und Einführung neuer zentraler Systeme ermöglichen eine effiziente Betriebsdurchführung und Instandhaltung. Das iLBS erfüllt alle Anforderungen an ein modernes Bediensystem, die für einen erfolgreichen Rollout der Digitalen Schiene notwendig sind. Es liefert zudem die wichtigste Mensch-Maschine-Schnittstelle im System Bahn.

 

iLBS – Bedeutung der Entwicklung

Mit dem iLBS werden wesentliche Zielsetzungen wie Flexibilität und Zuverlässigkeit, Modernität und Anschlussfähigkeit, Standardisierung und Modularität umgesetzt. Zudem fungiert es künftig als Datenquelle.

Der Einsatz des iLBS ermöglicht eine neue Generation von modernen freundlichen Bedienplätzen und bildet im 3-Klang mit ETCS und DSTW die notwenige Basis-Technologie für die DSD. Darüber hinaus fungiert das Bediensystem als "Türöffner" für einen flächendeckenden Migrationsweg. Mit dem iLBS können neben den DSTW auch Bestands-ESTW bedient werden und auch kleinere Stellwerke können bereits in der neuen Architektur gebaut werden. Dadurch kann man die jetzige "Bestands-Architektur" optimal für spätere Umrüstungen vorbereiten, sodass die notwendigen Investitionen zukunftsoffen getätigt werden können. Das iLBS realisiert zum einen die Brücke vom Bestand zur Neuerung und begründet zum anderen mit den Entwicklungen zu ETCS und DSTW ein Zusammenspiel, durch das das künftige digitale Bahnsystem sein volles Potential entfalten kann. Es leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Effizienz und Digitalisierung des Bahnsystems.

 

iLBS - Bedienung

Mit dem iLBS werden die unterschiedlichen Anwendungen im neuen integrierten Bedienplatz (iBP) gebündelt. Der iBP steht für die künftige Generation von modernen Bedien-Arbeitsplätzen. Große Anzeigen ermöglichen eine komfortable Übersicht, in denen die Anwendungsfenster individuell entsprechend der Aufgaben gestaltet werden können. Moderne Bedienmöglichkeiten und einfach zu handhabende Funktionen erleichtern eine fokussierte Bedienung.

Moderne Bedienung durch das komplexe Zusammenwirken der beteiligten Systeme im Hintergrund

iLBS – Technik

Zeichnet sich die Bedienung im Vordergrund durch Einfachheit aus, ist die Technik im Hintergrund anspruchsvoll. Das iLBS agiert als Gesamtsystem und besteht aus vier miteinander korrespondierenden Teilsystemen:

  • LST-Management-Center (LMC) mit zentralen Systemen an zwei Standorten mit Zentralem Verzeichnisdienst (ZVD), Lenkplanverwaltung (LPV) und Datenmanagementsystem (DMS)
  • iLBS-Zentraleinheit (iLBS-ZE) in den Integrierten Unterzentralen (iUZ) an den Technikstandorten
  • integriertes Bediensystem (iBS) an den Bedienstandorten mit iBS-Zentrale (iBS-Z) und integrierten Bedienplätzen (iBP)
  • Transfernetz mit Transfernetzrouter und Broker

Transfernetz und Schnittstelle

Alle beteiligten Systeme sind an ein Transfernetz angebunden. Dieses realisiert die Kommunikation und regelt den Datenverkehr. Über Datenschnittstellen werden die Verbindungen realisiert. Dank Standardisierung ist eine Vereinheitlichung über verschiedene Hersteller hinweg gewährleister. Es ist egal, welcher Stellwerks-Hersteller oder ob ein elektronisches Stellwerk (ESTW) oder ein digitales Stellwerk (DSTW) bedient wird – die Bedienung ist immer gleich.

LMC – Flexibilität und erleichterte Releasewechsel

Für die gewünschte Flexibilität in der Zuordnung der Netzbereiche braucht es Zentrale Systeme, die in 2 LMC redundant wirken. Sie definieren die Bedienrelationen und Zuordnungen (ZVD), organisieren die Benutzerverwaltungen (ZVD), erstellen und speichern Lenkpläne (LPV) und sammeln und werten Diagnosedaten aus (DMS).

Für die eindeutige Zuweisung, welche iUZ mit welchem iBS kommunizieren darf, werden die Bedienmöglichkeiten definiert. D.h., die iUZ holt sich aus dem LMC die primäre Verbindung zum iBS. Damit entsteht die grundsätzliche technische Option, dass alles von überall bedient werden kann. Somit können im laufenden Betrieb Releasewechsel durchgeführt oder die Betriebsführung optimal gestaltet werden.

 

Sicherungsverfahren

Durch Anwendung neuer Sicherungsverfahren gelingt die Verlagerung der Sicherheitsrelevanz aus der Bedien- in die Stellwerksebene. Das Bediensystem hat keine technische Sicherheitsverantwortung mehr. Mit diesem Paradigmenwechsel wird der Zulassungsprozess deutlich vereinfacht und der Einsatz von COTS-Komponenten möglich.

 

iLBS-ZE in der iUZ

Die iUZ ist die Einheit der Infrastrukturausrüstung der Leit- und Sicherungstechnik. ESTW- oder DSTW- und ETCS-Zentrale bilden als die signaltechnisch sicheren Systeme den Kern und bleiben bestehen. Für deren Ansteuerung sind in der iLBS-Zentraleinheit alle neuen technischen Komponenten und Funktionalitäten umgesetzt. Dadurch agieren alle iUZen nach außen gleich.