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Digitale Stellwerke (DSTW)

Das Digitale Stellwerk (DSTW) ist eine Weiterentwicklung des Elektronischen Stellwerks (ESTW) und wird im Rahmen der Digitalen Leit- und Sicherungstechnik (DLST) über ein neues Bediensystem gesteuert. Digitale Stellwerke ersetzen zukünftig die vielen verschiedenen Stellwerkstypen diverser Bauarten und Generationen. Im Gegensatz zum ESTW werden die Stellbefehle digital per Glasfaserkabel an Weichen und Signale übermittelt sowie die Schnittstellen zu diesen standardisiert. Damit wird die Trennung von Energie und Daten sowie eine verbesserte Diagnosefähigkeit – z.B. für eine zustandsbasierte Instandhaltung – erreicht.


Als integratives System mit standardisierten Schnittstellen bildet das Digitale Stellwerk (DSTW) in Verbindung mit dem einheitlichen integrierten Leit- und Bediensystem (iLBS) somit das Herzstück der Digitalen Leit- und Sicherungstechnik (DLST). Mit dieser neuen Generation der Leit- und Sicherungstechnik stellt die Deutsche Bahn eine technische Lösung bereit, die darauf abzielt, das gesamte Netz mit einer einheitlichen Plattform auszustatten.

 

Da die Schnittstellen des DSTW offen und auf Basis standardisierter Internetprotokolle (IP-basiert) realisiert sind, können Komponenten unterschiedlicher Hersteller zu einem Gesamtsystem zusammengeschaltet werden. Die Deutsche Bahn ermöglicht so auch einen Wettbewerb für diverse technische Lösungen einzelner Hersteller, was zu einer Steigerung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Leit- und Sicherungstechnik führt – ein entscheidender Beitrag zur Realisierung der Digitalen Schiene Deutschland (DSD).

 

Komponenten eines DSTW

Die DSD gliedert ihre Systemarchitektur in Kernsysteme, Teilsysteme und Komponenten. Dabei setzt sich ein Kernsystem aus einem oder mehreren Teilsystemen zusammen. Diese Teilsysteme bestehen wiederum aus Komponenten. Das „Kernsystem DSTW“ setzt sich aus einzelnen, klar spezifizierten Teilsystemen zusammen – z. B. Zentraleinheit, Signale oder Weichen. „Komponenten“ der DLST sind alle Subsysteme, Module, Komponenten, Baugruppen und sonstige (Bau-)Teile, jeweils einschließlich etwaiger Firmware und Software, welche gemeinsam ein Teilsystem bilden. Diese sind über standardisierte Schnittstellen miteinander verbunden. Für das DSTW sind dies z.B.:

 

  • Das Standard Communication Interfaces (SCI) für die Übertragung der Stellbefehle
  • Das Standard Diagnostic Interface (SDI) für die Übertragung von Diagnosedaten
  • Das Standard Maintenance Interface (SMI) für Instandhaltungsdaten
  • Und weitere…

 

Durch diese offenen, IP-basierten Schnittstellen wird das nahtlose Zusammenschalten von Komponenten unterschiedlicher Hersteller in einem System ermöglicht.